Kunst und Diktatur

Meinolf Splett stand in der Nazizeit wegen seiner klaren und öffentlichen Meinung zur Hitlerdiktatur vor der Todesstrafe. In der Zeit im Gefängnis entstanden Bilder, die nach seinem Tod erstmalig in einer Ausstellung in Halle, anlässlich seines einhundertsten Geburtstages, öffentlich gezeigt wurden.

     

Wie so viele Künstler in der ehemaligen DDR, geriet Meinolf Splett ab 1953 ins Visier der Stasi. Die Propagandamaschinerie lancierte Hetzartikel in das sogenannte Zentralorgan der SED „Neues Deutschland“, in denen er wegen seiner freien Meinung beschimpft und verunglimpft wurde. (ND vom 14.1.58) Diese Attacken waren erfolglose Versuche den Künstler politisch mundtot zu machen. Die klaren und freien Meinungsäußerungen Spletts zu verschiedenen politischen und humanistischen Themen innerhalb der DDR-Diktatur konnten selbst solche Angriffe nicht verhindern.

Gewissenentscheidung des Dompropst Lichtenberg

Konzentrationslager, 1946, Mischtechnik

DDR-Propagandisten ließen später verlauten, Splett hätte sich „…aus der Öffentlichkeit zurückgezogen…“, was natürlich nicht der Realität entsprach. Selbst diese Isolierungstaktik funktionierte auch nicht. Interessanterweise übernahmen einige Kunsthistoriker diese Formulierungen aus der damaligen Zeit und vermitteln sie noch heute, was selbstverständlich falsch ist. Wer sich die Frage stellt, welche „Öffentlichkeit“ die DDR-Propagandisten damals meinten, findet die richtige  Antwort eigentlich von ganz allein. Belegt wird das zum Beispiel an Interviews in dem Film „Kunst und Diktatur“ aus dem Jahr 2014 (Regie:Andreas Splett, Produktion: ATV-Studio Halle), in dem sich Meinolf Splett klar und deutlich dazu äußert.

 

Trailer zum Film

„Kunst und Diktatur – Künstler in Halle“

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